Schauspieler:

Theaterkollektiv Pièrre.Vers

www.theaerkollektiv.de

Schwarz – helle Nacht

Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers setzt in »Schwarz-helle Nacht« anhand von Zeitzeug*innenberichten aus dem Archiv der Mahn-und Gedenkstätte die Stimmen jüdischer Bürger*innen Düsseldorfs zu den Geschehnissen des Novemberpogroms 1938 in Szene und führt das Publikum durch die Stadt zu Originalschauplätzen. An Orten des Geschehens trifft die Gegenwart auf die Vergangenheit. Dabei werden auch die Perspektiven von jüdischen Menschen heute beschrieben. Anschließend an die Vorstellung ist das Publikum zu einem Gespräch mit den beteiligten Künstler*innen und Historiker*innen eingeladen.

Die performative Tour durch die Stadt macht die Komplexität der Ereignisse rund um die Nacht des 9. Novembers 1938 in Düsseldorf sichtbar, hörbar und erfahrbar – und zwar ganz konkret, unmittelbar und mit großer Kraft.

 
Aktion:Aktion!

Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers beschäftigt sich erneut mit Düsseldorf in der Zeit des Nationalsozialismus. Aktion:Aktion! zeichnet anhand von Zeitzeugenaussagen die Ereignisse vom 16. und 17. April 1945 nach. Am historischen Schauplatz trifft die Vergangenheit auf die Gegenwart: Die Performance findet auf dem Hof des Polizeipräsidiums unter freiem Himmel statt, das Publikum wird mittels eines Kopfhörersystems mit den Akteur*innen verbunden. Aktion:Aktion! stellt Fragen, die bis heute aktuell sind: Ist jemand ein Held, wenn er sich am Ende einer erfolgreichen Karriere in einem Unrechtsregime gegen ebenjenes stellt – oder bleibt er Täter? Ist die Motivation für den Widerstand höher zu bewerten als die Tat selbst?Welchen Unterschied kann ein einzelner Mensch im Zusammenhang des großen Ganzen machen, damals und heute? Was ist das Erbe der Stadt Düsseldorf und wie beeinflusst es die Gegenwart?

 
Im Process

Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers setzt die erfolgreiche Arbeit an historischen und in der Stadt Düsseldorf verankerten Stoffen fort. Nach Schwarz-helle Nacht und Aktion: Aktion! taucht das Team um Regisseur Christof Seeger-Zurmühlen und Autorin Juliane Hendes tief in das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte ein. Eindrückliche Zeug*innenaussagen stehen dem juristischen Aufarbeitungsanspruch gegenüber. Menschen, die nicht vergessen können, treffen auf jene, die sich nicht erinnern wollen. Auf der Basis wahrer Begebenheiten entwickelt sich nach und nach ein Schlaglichtgewitter aus Meinungen und Haltungen, die bis weit in die Gegenwart reichen. Sie verleihen dem heutigen Ringen um die Deutungshoheit über die Geschichte eine jahrzehnteweit reichende Dimension.


 

Sturm! Performance nach Shakespeare

www.prinzregenttheater.de > sturm

Prinz Regent Theater Bochum – Koproduktion mit kainkollektiv

Warten auf Prospero. Was geschieht, wenn, wenn der vertriebene Herzog von Mailand, der mächtige Zauberer, Prospero, seine Taten in DER STURM nicht mehr verantworten kann? Was denkt der Schauspieler, der Prospero spielen soll, wenn er mit den umwälzenden gesellschaftlichen Entwicklungen der jüngsten Zeit – Black Lives Matter, Klimakrise, CoVid-19 – konfrontiert wird? Welche Rolle soll darin einer kamerunischen Schauspielerin zukommen, in diesem Werk, indem es nur eine Frau gibt, die mundtot und minderjährig zwangsverheiratet wird und worin alle Indigenen als Ungeheuer oder Sklaven oder beides beschrieben werden?

In STURM! will das Bochumer kainkollektiv zusammen mit dem PRINZ REGENT THEATER und einem Team von drei Darsteller*innen Shakespeares berühmtes letztes Stück noch einmal und ganz neu erzählen. Das kainkollektiv arbeitet seit fast 10 Jahren von Bochum und NRW aus in internationalen Kooperationen, unter anderem mit Theatermacher*innen aus afrikanischen Ländern, insbesondere Kamerun und Madagaskar. In diesen Kooperationen sind große Arbeiten zur Kolonialgeschichte, zur Geschichte der Sklaverei und zum Afrofuturismus entstanden.

 
 

Das Schweigen der Dafne

www.dafne.online

Tanz/Musiktheaterstück nach Motiven aus Ovid Metamorphosen für eineTänzerin, einen Schauspieler und Kammermusik-Ensemble.

Ein Zweipersonenstück als Spagat der Gattungen, als experimentelle Begegnung mit ungewissem Ausgang. Apoll und Dafne treiben aufeinander zu. Was entsteht aus dieser Kollision? Bei Ovid folgt die Geschichte von Apoll und Dafne der Geschichte von der großen Sintflut. Ein Kontext, den Das Schweigen der Dafne ernst nimmt: Die Begegnung der Geschlechter nicht zu trennen von der Drohung der Sinnlosigkeit. Ein Stück über den Verlust und das Verlieren, über das Suchen, über Verwandeln und Wiederfinden in anderer Gestalt. Ein Stück über Metamorphosen und wohin sie (uns) treiben: SIE sieht IHN. ER sieht SIE. In der langen Geschichte der Bühnenadaptionen von Apoll und Dafne sucht Das Schweigen der Dafne nach neuer Verortung. Komposition, Libretto, Darsteller, Musiker vor ungewohnten Herausforderungen: Wie verwandlungs­fähig sind singender und tanzender Körper? Eine Frage, die das Stück übersetzt in eine veränderte Balance von Konzeption und Konzept, Komposition und Improvisation.

Annick Pütz – Dafne / Alexander Steindorf – Apoll / Anna Magdalena Beetz – Regie / Christina C. Messner – Komposition und Violine / Janko Hanushevsky – E-Bass / Dorrit Bauerecker – Akkordeon / Arturo Portugal – Schlagwer / Georg Beck – Libretto / Annick Pütz – Choreographie / Monika Frenz – Bühne / Ele Bleffert – Kostüme

https://vimeo.com/503902577