Sofies Mind*Truck

„Der Mensch ist, was er isst.“
Ludwig Feuerbach

Sofie setzt nach der Krise auf Mobilität. Zusammen mit ihren Töchtern soll heute die Eröffnung des neuen Foodtrucks gefeiert werden und den dringend benötigten finanziellen Erfolg liefern.
Doch die unterschiedlichen Lebenseinstellungen der kleinen Kernfamilie stellen die fragile
Geschäftsidee auf eine harte Probe. Als dann auch noch ExStammkunde Lukas mit seiner eigenen Wahrheit auftaucht, droht der Hausfrieden vollends zu kollabieren. SOFIES MIND*TRUCK bietet eine „Triät“ der besonderen Art: aufrüttelnd, humorvoll und ganz
entscheidend für unsere gemeinsame Wirklichkeit. Denn jede Gesellschaft muss sich darauf verständigen, was wahr ist. Nur so kann uns die Verbindung zu einem WIR unserer WIRklichkeit gelingen.

Regie: Bianca Künzel, Wilhelm Schneck
Dramaturgie: Alexa Steinbrenner, Werner Kolk
Text: Alexander Steindorf
Ausstattung: Maria Martinez Pena
Produktionsleitung: Nicola Merkle
Musik: Denis Krnjaic
Choreografie: Bernardo San Rafael
Technik: Tobias Bingöl, Oliver Cordes
Regieassistenz: Carla Kleffner

Es spielen: Hannah Jasna Hess, Kathrin Hildebrand,
Mariam Jincharadze, Nathanael Lienhard

Premiere: 15. Okt. 2021, am StadtPalais Museum für Stuttgart,
Eingang über Urbanstrasse, Beginn 19h

 

Godspeed!

“Godspeed!“ ist ein theatrales Heldenepos für jede Stadt. Eine Reise zu ihren Lebensadern, Strukturen und in ihre Hintergründe sowie verborgenen Abläufe (Wasser, Abwasser, Strom, Kultur, Verwaltung, Müllentsorgung, Medizin, Bestattung, Feuerwehr, Polizei, Verkehr, Stadtplanung und vieles mehr …). Eine Expedition zu versteckten Besonderheiten und alltäglichen Eigentümlichkeiten – auf der Suche nach den Helden dieser Stadt und der Stadt als Heldin.. Die Basis bilden zehn Fahrten in und durch die Stadt von denen jede einzelne einen inhaltlichen Schwerpunkt hat, der den Kapiteln einer Quest (Heldenreise) entlehnt ist. Moderiert und gestaltet wird jede Tour von einer Schauspielerin, einem Schauspieler, einem/r MusikerIn und einem Chor aus BürgerInnen. Es kommen ExpertInnen, Institutionen und KünstlerInnen der Stadt als Gäste zu Wort – eingerahmt durch Poesie, Musik, Geschichte und Geschichten.

Godspeed ist eine Produktion von projekt-il und wurde in zehn Fahrten während der Spielzeit 2016/2017 innerhalb der Stadt Düsseldorf, mit der Bürgerbühne des Düsseldorfer Schauspielhauses und der Rheinbahn AG als Partner uraufgeführt. Mit freundlicher Unterstützung der LAG NW Soziokultur, dem Land NRW, der Rheinbahn AG und in Kooperation mit dem zakk, im Rahmen der Förderung Kooperation Theater & Soziokulturelle Zentren. Gefördert durch die Bürgerstiftung Düsseldorf.

Idee und Konzept: projekt-il / Umsetzung: projekt-il (Bianca Künzel, Alexander Steindorf) / Text: Alexander Steindorf / Ausstattung: Ria Papadopoulou / Musik: Johan Leenders

 

Der Kunstreiniger

Was passiert, wenn alle Türen geschlossen sind und die Dinge im Museum zu leben beginnen? Wenn Kunst sich selbst betrachtet, Ausstellungen Einstellungen beeinflussen und Erwartungen neu gerahmt werden? Am Ende des Tages, wenn alle Besucher das Museum verlassen, betritt nur noch eine Person die verlassenen Räume – der Kunstreiniger. Ihm kann man nichts vormachen, denn auf allem liegt der gleiche Dreck. Seit Jahren arbeitet er im Museum und zwischen ihm und den Kunstwerken entwickelt sich stets eine besondere Beziehung. Der Kunstreiniger erzählt von seiner Sehnsucht nach mehr Leben hinter den Stillleben, nach mehr Stille im Lärm. Mit der Zeit eröffnet ihm alles, was er reinigen soll, eine neue Welt. Die Ausstellungen beginnen anders zu atmen, anders zu leben. Die Bilder sehen ihm in die Augen. Sie geben ihm Wärme, Verständnis, Humor und Zuneigung. Und manchmal einen irren Blick auf die Realität.

Regie
Bianca Künzel
Text / Schauspiel
Alexander Steindorf

Dauer: ca. 80 Minuten,
ohne Pause
Die Veranstaltung ist barrierefrei

Eine Produktion von projekt-il in Koproduktion mit dem asphalt Festival 2016, in Kooperation mit der Kunstsammlung NRW, gefördert vom Kulturamt der Stadt Düsseldorf.

Düssel: Eine Odysse

Die Düssel ist ein kleines, vielfach in unterirdische Tunnel gezwängtes und kanalisiertes Flüsschen. Obwohl sie Namensgeberin der Großstadt Düsseldorf ist, wird sie von den Bewohnern kaum wahrgenommen und spielt als Identifikationssymbol keine Rolle. Unspektakulär, bisweilen trostlos sucht sich die Düssel zumeist im Verborgenen ihren Weg durch die Stadt. Die Irrfahrten des Odysseus von Homer bilden die Vorlage für diese Stadtführung der besonderen Art, die an den Ufern der südlichen Düssel entlangführt. Die dramatische Erkundung verläuft teils zu Fuß, teils werden die Zuschauer per Bus von einer Station zur nächsten transportiert. Dabei dürfte das Publikum so manches idyllische, verträumte Fleckchen entdecken, von dem selbst Ortskundige vorher kaum etwas gehört haben.

Antike Gesänge spiegeln heutige, alltägliche Situationen, ein Rentnerehepaar verkörpert Skylla und Charibdis an der Düssel, Düsseldorfer Chöre begleiten die Tour kommentierend, Bürger der Stadt werden zu Schiffskameraden des Odysseus.

Düssel – eine Odyssee ist eine Suche nach dem Ursprung und verloren Gegangenem, sowohl in der Stadt Düsseldorf im Jahr 2013 als auch in Sprache und Dichtung.

Mit: Julia Dillmann, Bianca Künzel, Björn Geske, Fabian Schulz, Yeliz Pasar & friends, Kein Ensemble, TAO Chor Düsseldorf e. V., Verein MITEINANDER – Wohnen in Verantwortung e.V., Bürgern der Stadt

Inszenierung / Text: Alexander Steindorf
Konzept / Dramaturgie: Christof Seeger-Zurmühlen
Assistenz: Marlene Hildebrand

Uraufgeführt am 5. August 2012 im Rahmen des ASPHALT Festivals

Gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW und der Bürgerstiftung Düsseldorf, mit freundlicher Unterstützung der Rheinbahn AG Düsseldorf

Tour der sanften Tristesse

Schiene, du bist tot. Man hat dich aufgegeben. Ein kalter Schnitt mit Schotterbett Leer, verödet, einsam. Ein stummer Weg im Leben. (U. Steinhaus)

Was machen Straßen, Häuser, Bushaltestellen, Verkehrsinseln, Zebrastreifen, Parkplätze, Vorgärten an denen wir täglich vorübergehen, auf die wir in alltäglicher Banalität unsere Füße setzen mit unserer Phantasie, unseren Tagträumen. Beflügeln wir nicht jeden Moment des Wartens und des Vorrübergehens mit den uns eigenen Empfindungen, Einbildungen und Bewertungen über das, was uns in diesem Moment umgibt; und wie sieht die wahrhaftige Realität dieser Dinge hinter einer phantastischen Sichtweise aus?

Es handelt sich hier um eine Führung durch, eher der alltäglichen Funktion, der Banalität ihrer nach außen hin tristen Existenz unterworfenen Orte und den Zauber, die ein jeder von uns diesen scheinbar tristen Orten einzugeben vermag. Eine Bushaltestelle mag zu einem Schloss emporwachsen, ein Obdachloser wird zum Hofnarr des dort lebenden Königs und mag weise daher reden. Oder der Parkplatz eines Supermarktes wird zur Bühne eines Einkaufswagen-Ballettes, gespickt mitdramatischen Geschichten am Rande des Einkaufszettels. Oder wer weiß schon welche Geschichten sich hinter dem Dasein einer Bordsteinkante, eines Gartenzwerges, eines nie beachteten Ahornbaumes oder dem Büdchen mit mystischer Grundflächenberechnung stecken.

Ich glaube also, dass die heutige Unruhe grundlegend den Raum betrifft -jedenfalls viel mehr als die Zeit Die Zeit erscheint wohl nur als eine der möglichen Verteilungen zwischen den Elementen im Raum. (M. Foucault)

Mit Charis Nass, Silke Kunz, Alexander Steindorf und Gästen. Fassung: Alexander Steindorf / Künstlerische Leitung: Christof Seeger zu Mühlen / Alexander Steindorf